Die ukrainische Post-Punkt-Ethno-Chaos-Band 'DakhaBrakha' war gerade auf Amerika-Tournee, als im Februar 2022 Putin seinen Vernichtungsfeldzug gegen ihr Heimatland lostrat. Hier ist die Band mit ihrer "dringenden Botschaft" an uns...
Im Moment resonieren wir alle hier im Auenland tief mit den Menschen, die als Folge des russischen Militärschlages gegen die Ukraine in ihrer Lebensführung und besonders in der Ausübung ihrer Künste behindert werden. Sie verdienen alle unser Mitgefühl und unsere Unterstützung.
Heute möchte ich mein Mitgefühl und ja, meine Bewunderung teilen für Menschen und Künstler*innen in einem Land, das solchen Vernichtungsdynamiken nicht erst seit Wochen, sondern seit Jahrzehnten ausgesetzt sind ...
Eigentlich möchte man verzweifeln.
Nein, man möchte nicht. Es passiert einem. Nicht von heute auf morgen, nicht plötzlich. Der Verzweifel schleicht sich ein. Ganz langsam.
Nach dem Artikel der geschätzten Anne Grökel war mein Impuls sofort da, ebenso zur Feder zu greifen bzw. in die Tastatur zu hauen.
Ich war 19 Jahre, als die Mauer fiel und sich dann in diesem Zuge die Teilung der Welt in Ost und West auflöste. Ich war der festen Überzeugung, von nun an breche das goldene Zeitalter der Menschheit in Frieden und Wohlstand an.
Viele Menschen sind auf der Flucht. Menschen aus Syrien, der Ukraine, Afghanistan. Menschen aus dem Jemen, Myanmar, Burundi.
Worauf würdest du verzichten, wenn du eine*r von ihnen wärst?
Eine Übung zum Thema Verzicht, die mich mehr als nachdenklich gemacht hat.
„Ich werde nicht mehr in dieser Gesellschaft leben, die gerecht funktioniert für alle. Trotzdem und auch wenn dieser fürchterliche Krieg gerade alles überschattet, ist es gleichzeitig wahr, dass sich vieles tut, dass sehr viele Menschen und Organisationen an einem neuen Verständnis von internationaler Politik arbeiten.“
Eine leise ermutigende Sicht von Kristina Lunz in dunklen Zeiten.
Seit dem 24.02.2022 fühle ich mich so ohnmächtig wie nie zuvor.
Ich bin unglaublich behütet und privilegiert aufgewachsen. In meiner Grundschulzeit lernte ich noch Lieder wie „Kleine weiße Friedenstaube“ oder Gedichte wie „Frieden ist schön“. Für mich war Krieg etwas Abstraktes.
Achtung, die Zeitenwende ist vollzogen: Die Friedenstaube ist krank und lässt viele Federn.
Von uns gibt es Waffenlieferungen zur Selbstverteidigung eines sich tapfer verteidigenden Landes.