„Die Zukunft existiert nicht mehr, weil die Jetztzeit uns in Formen vermittelt wird, die so fest sind und so auf Wiederholung basieren, dass das Zukunftsartige an der Zukunft, ihre Unvorhersehbarkeit, verschwunden ist, ähnlich einem Fluss, der in eine Röhre verlegt wird.“
Karl Ove Knausgard
Manche Dinge sind so einfach.
Und gerade deshalb so wirkungsvoll. Sie nehmen eine Abkürzung. Oder vielmehr: den direkten Weg. Den Weg der Resonanz, der Berührung, der unmittelbaren Begegnung und Erfahrung.
Ich liebe den Wind hier im Norden.
Wenn mein Kopf voll ist mit allerlei Zeugs, lass ich mich so gerne durchpusten. Es fühlt sich jedes Mal an wie eine Grundreinigung. Alles, was sich verhakt hat, kommt in Bewegung.
Allerlei Verfeststeckungen werden so lange angepustet und aufgewirbelt bis sie sich auflösen. Die Dinge kommen wieder in Fluss.
Eigentlich möchte man verzweifeln.
Nein, man möchte nicht. Es passiert einem. Nicht von heute auf morgen, nicht plötzlich. Der Verzweifel schleicht sich ein. Ganz langsam.
So, den schlimmsten Tag des Jahres haben wir schon überstanden. Ist das nicht mal eine gute Nachricht?
Am Montag war "Blue Monday". Angeblich der übelste Tag im ganzen Jahr: Wetter mies, Stimmung depressiv, gute Vorsätze schon wieder verbummelt, Konto leer.
Das heißt: ab jetzt kann es nur besser werden. Man kann also hoffen.
Wer mich kennt, weiß - oder ahnt zumindest - wie ambivalent ich in Bezug auf Menschen(-Gruppen) bin.
Ich liebe die Idee des Menschlichen, also ganz platonisch. Das Gute, das Wahre, das Schöne. Aber die Menschen an sich ...? Die realen Erfahrungen sind doch oft enttäuschend. Mich selbst eingeschlossen.
Nun komme ich aber nicht umhin, dieses plakative "Ich hasse Menschen, Tiere und Pflanzen. Steine sind okay."
vorübergehend fallenzulassen. Ach menno...
Während man so durch's Leben schlendert, gibt es immer wieder Momente, in denen man sich fragt: Ist das echt? Kann das denn wahr sein?
Und das sind manchmal die schönsten und manchmal auch die abstrusesten Situationen. Was davon ist echt?