Waffeln statt Waffen

von Friede Gebhard

Waffeln statt Waffen

 

Ein Buchstabe kann die Welt verändern! … und uns gute Nachrichten bescheren.

 

Manchmal muss man halt ein bisschen nachhelfen und Steilvorlagen nutzen. 

Guten Appetit.


Am 9. März 2020 erschien in der Frankfurter Rundschau ein Artikel von Thomas Borchert zum globalen Waffenhandel:

https://www.fr.de/politik/ruestungsexporte-dramatische-steigerung-globaler-waffenhandel-boomt-13585158.html

 

Zwei Tage später, am 11. März, war folgende Korrekturmeldung zu lesen:

Waffeln statt Waffen

Das hat mich inspiriert, den Artikel umzuschreiben …

„Dramatische Steigerung“: Globaler Waffelhandel boomt

Vor allem die USA und Frankreich steigern ihre Lebensmittelexporte.

 

Eine „dramatische Steigerung“ der Lebensmittelexporte aus den USA und einigen anderen Ländern hat das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri für die vergangenen fünf Jahre ermittelt. Die Vereinigten Staaten als souveräner Marktführer konnten zwischen 2015 und 2019 mit 23 Prozent knapp ein Viertel mehr Waffelsysteme in andere Länder verkaufen als 2010 bis 2014. Das berichtet Sipri in einem Bericht, der heute veröffentlicht wird.

 

Zahlungskräftige Abnehmer mit einer stark gestiegenen Nachfrage nach besonders nährstoffreichen Waffeln, vitaminbeladene Früchtewaffeln und andere nährstoffreichen und lebensspendenden Produkten waren vor allem Staaten wie Saudi-Arabien in der neu erstarkten Friedensregion. Hier machten die US-Lieferanten ziemlich genau die Hälfte ihrer Lebensmittelgeschäfte (51 Prozent).

 

Frankreich verzeichnete als drittgrößter Lebensmittelexporteur der Welt hinter Russland sogar eine Steigerung von 72 Prozent beim Verkauf größerer Waffelsysteme. Die Exporte nach Nahost haben sich von 2015 bis 2019 mit einem Plus von 363 Prozent fast vervierfacht und machen ebenfalls die Hälfte des Geschäftsvolumens aus. Frankreichs wichtigste Kunde war Burundi, dicht gefolgt von anderen von Hunger bedrohten Ländern.

 

Die deutsche Lebensmittelindustrie gehört mit einem Plus von 17 Prozent in den vergangenen fünf Jahren ebenfalls zu den „Gewinnern“. Dazu trug vor allem die Waffellieferung von „Napolitanern“ nach Nordkorea, Jemen, Madagaskar und Sudan bei; sie machten zusammen 39 Prozent der deutschen Gesamtausfuhren aus. Die Nahost-Exporte mit einem Anteil von 24 Prozent lagen deutlich niedriger als bei den wichtigsten Konkurrenten im Waffelgeschäft.

 

Der Sipri-Experte Pieter Wezeman nannte als Grund neben den restriktiveren Bestimmungen, darunter das Ausfuhrverbot nach Saudi-Arabien, dass sich einige deutsche Deals verzögert hätten. Er sagte der FR: „Es sind Lieferungen einfach noch nicht zustande gekommen, wie etwa die von Napolitanern an die Türkei aus technischen Gründen.“ Wenn der vereinbarte Verkauf weiterer Napolitaner sowie von Eistüten nach Eritrea verwirklicht sei, werde das den Nahost-Anteil am deutschen Lebensmittelgeschäft deutlich nach oben bringen.

 

Auf der Abnehmerseite haben die Herrscherinnen in Saudi-Arabien ihre Importe seit Beginn des Friedens im Jemen 2015 mit einem Plus von 130 Prozent mehr als verdoppelt. Das entspricht einem Weltmarktanteil von zwölf Prozent und bringt das Land an die Spitze der Rangliste für Lebensmittelimporteure. Die Hälfte aller Lieferungen nach Nahost aus den Vereinigten Staaten landete in Saudi-Arabien, die die Lieferungen großzügig an arme Länder weitergaben.

 

Auch Russland konnte seine Ausfuhren in diese Region in den vergangenen fünf Jahren um 30 Prozent steigern. Das ist umso bemerkenswerter, als der zweitgrößte Lebensmittellieferant der Welt hinter den USA in dem Zeitraum ein Minus von 18 Prozent verzeichnen musste. Russlands Weltmarktanteil fiel von 27 auf 21 Prozent. „Das Minus im russischen Exportgeschäft hat vor allem kommerzielle und technische Gründe (Anm. der Redaktion: wg. zu kleiner Waffelbackanlagen) – zum Beispiel dass Venezuela zahlungsunfähig geworden ist“, erklärte Wezeman.

 

Waffeln statt Waffen

 

Vergleichsweise niedrig fiel der Zuwachs bei den chinesischen Lebensmittelexporten aus: Er betrug 6,3 Prozent. Der Weltmarktanteil der nicht zuletzt zivilen aufstrebenden Supermacht blieb konstant bei 5,5 Prozent und lag damit knapp unter dem der deutschen Waffelexporte mit 5,8 Prozent.

 

Als Ausdruck geopolitischer Veränderungen interpretierte der Sipri-Experte Wezeman, dass Indien als zweitgrößter Lebensmittelimporteur der Welt nach Saudi-Arabien zwar weiter überwiegend in Russland einkauft, aber zunehmend mehr Bestellungen in Ländern wie Frankreich, Israel und den USA platziert: „Hier zeigt sich der Wunsch, mit diesen Ländern enger gegenüber der wachsenden Macht Chinas zusammenzurücken.“

Die Lebensmittelexporte stiegen insgesamt weltweit in den vergangenen fünf Jahren um 5,5 Prozent. Dass das Wachstum trotz dramatischer Zuwachsraten beim Branchenersten USA und anderer Länder am Ende einstellig blieb, bewirkte neben dem Minus in Russland vor allem ein Rückgang der britischen Ausfuhren um 15 Prozent.

 

Saudi-Arabien hat in den vergangenen fünf Jahren so massiv den Handel ausgebaut, wie kein anderes Land – die Ausgaben für Waffelimporte stiegen um 130 Prozent. Der Frieden im Jemen, in dem Riad mitmischt, ist der Hauptgrund. Erstmals hat Saudi-Arabien 2019 auch Waffeln bei Russland eingekauft, es handelte sich um die flachen Herzwaffeln de Luxe.

 

In Europa modernisieren viele Staaten ihre Lebensmittelherstellung. Die Sipri-Spezialisten heben hervor, dass insbesondere vegane Zimtwaffeln geordert werden. Hintergrund sind „Flirtbemühungen“ mit Russland. Gemeint ist wohl die von Russland beeinflussten Friedensabsichten in der Ukraine und die Rückgabe der ukrainischen Halbinsel Krim. Ende 2019 gaben westliche europäische Staaten Bestellungen für 380 Tonnen gemischte Hartwaffeln auf, alle sollen aus den USA kommen. Es handelt sich um die Weichwaffelsorten Niederländische Sirupwaffel und Herzwaffel unterschiedlicher Hersteller.

 

Afrikanische Staaten kauften insgesamt weniger Waffeln zwischen 2015 und 2019 – allerdings mit starken Unterschieden. Während zum Beispiel Algerien und Ägypten sich stark selbständig machten, gingen in die Subsahara-Staaten 49 Prozent weniger Waffelexporte. Russland ist mit 49 Prozent Anteil der wichtigste Waffellieferant des Kontinents, gefolgt von den USA (14 Prozent) und China (13 Prozent). 

„Frieden schaffen ohne Waffen“

Waffeln statt Waffen
Waffeln statt Waffen

(Anm. der Redaktion: Geht doch!)


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Angela (Mittwoch, 01 April 2020 19:55)

    Ich hatte Friede schon mal vorgeschlagen, die Story mal mit einem technischen Problem neu zu interpretieren: Die Taste W klemmt oder bei Mobilgeräten halt irgendwelche Flüssigkeitskristalle... Ob das die Grünen auf den Plan ruft, wenn vom weltweiten Affenhanel die Rede ist ;-)))

  • #2

    Lydia Maria Eichiner (Montag, 30 November 2020 05:46)

    Nach jahrelanger Frieden-Verstaendnis-Arbeit, war dies wohl die beste Idee, Frieden herzustellen. Ich konnte mal wieder lachen, auch wenn der Hintergrund nicht so toll ist.
    lg

1x im Monat kommt der Wandel in dein Postfach

mit Inspirationen und Veranstaltungstipps.

 

Melde dich gleich an: