Projekt "Was ist deutsch"


Über siebzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und dem Untergang des Dritten Reiches,

kurz vor den siebzigsten Geburtstagen der deutschen Nachkriegsstaaten

und der dreißigsten Jährung des Mauerfalls und der Wiedervereinigung:

 

Wir im Wandelforum glauben, dass es nicht nur geboten, sondern auch endlich, endlich möglich ist,

diese Frage hierzulande in einem demokratischen Dialog zu erkunden.

Auch, um damit all diese historischen Denkwürdigkeiten zu feiern und zu würdigen.

 

Vor allem glauben wir, dass wir die Deutungshoheit über das Deutschsein in der modernen Welt

nicht diesen Regimenten rechtsradikaler Zinnsoldaten überlassen dürfen. 

Was also ist heutzutage, vor dem Hintergrund unserer Geschichte

und im Angesicht der nationalen, der europäischen und globalen Herausforderungen,

vor die wir gemeinsam und individuell gestellt sind, deutsch?

 

Wer ist es?

Und welches ist der Beitrag zur Welt, den unser ‚neues Deutschland‘

für die globalisierte Welt leisten kann und sollte?


 

Mit unserem Projekt ‚was ist deutsch‘ wollen wir in den Monaten bis zum 30. Jahrestag des Mauerfalls unseren kleinen, aber entschlossenen Beitrag zur dialogischen Erkundung dieser Frage leisten.

 

Die Vorannahme, die allen unseren Aktivitäten und Aktionen in diesem Projekt zugrunde liegt, ist diese: 

Es ist schlicht unmöglich, die Frage, die das Projekt leitet, zu beantworten, wenn man Deutscher in Deutschland ist, der nichts anderes kennt als andere Deutsche in Deutschland. Das Höchste, was unter  solchen Voraussetzungen möglich ist, ist eine Ahnung davon, was es heißt, ein Hamburger oder ein Quakenbrücker, ein Saarländer oder Lausitzer zu sein.

 

Selbst-Bewusstsein entsteht nur über die Begegnung mit dem Fremden. Sonst ist und bleibt der kulturelle Hintergrund der Heimat einfach das selbstverständliche Betriebsgeräusch des Lebens. Wer man ist, erschließt sich nur, indem man in die Fremde geht – oder indem das Fremde einen zu Hause aufsucht.

 

Aber nicht nur das: Wenn man beginnt, den Geschichten der Menschen zuzuhören, die fremd sind, entdeckt man unweigerlich auch, was einen mit dem anderen verbindet, weil es einfach menschlich ist und wahrscheinlich überall wahr.

 

Wirkliches Selbst-Bewusstsein entsteht aus einem einigermaßen präzisen Wissen über das, was uns unterscheidet und was uns verbindet. Um dieses Wissen zu erlangen, muss man sich treffen und sich zuhören. Das ist die Idee des Projektes. Dann kann jeder den  Beitrag zum Ganzen erbringen, den niemand anderes in solcher Schönheit erbringen kann.

 

Wir werden unseren demokratischen Dialog  real und virtuell abhalten, in den sozialen Medien und in ‚realen‘ Veranstaltungen, in Blog-Posts und Videos, mit künstlerischen und  journalistischen Mitteln.

 

Es wird Interviews geben, Zeugenberichte und Lebensgeschichten, allesamt Variationen der Perspektive ‚Ich in der Fremde, das Fremde in mir‘ – und hoffentlich auch Begegnungen zwischen realen Menschen, um das Beste zu teilen.

Um das alles hinzukriegen, brauchen wir Leute.

Fühl dich bitte aufgerufen mitzumachen! 

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